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Ausgrabung und Rekonstruktion eines Bauernhofs aus dem

10. Jahrhundert

Eiríksstaðir von oben, mit den Umrissen des Langhauses und des Grubenhauses.
Die Kurzseiten des Langhauses sind nicht wie das Dach mit Gras bedeckt, sondern weisen die zickzackförmigen Grasziegel auf.

Der ursprüngliche Bauernhof in Eiríksstaðir scheint verlassen worden zu sein, als Erik und seine Familie Mitte des 10. Jahrhunderts wegzogen. Langhaus, Scheune und Nebengebäude verfielen. Glücklicherweise können wir die archäologischen Funde, die sie hinterlassen haben, interpretieren und uns ein Bild vom Leben der Familie machen.

Der erste Wissenschaftler, der die Stätte dokumentierte, war ein Mann namens Brynjúlfur Jónsson im Jahr 1894. Ein Jahr später grub Þorsteinn Erlingsson einen Teil der Ruinen aus. Unglaublicherweise scheint die Scheune (die heute völlig verloren ist) damals noch ohne Grabungen deutlich sichtbar gewesen zu sein.

Diese ersten Archäologen verfügten weder über das Wissen noch über die Technologie, um nach modernen Maßstäben gute Ausgrabungsergebnisse zu erzielen, doch die Ausgrabungen von 1938 und 1997–2002 waren wesentlich aufschlussreicher. Wir wissen heute, dass es auf dem Hof mindestens zwei Gebäude gab – die Scheune nicht mitgerechnet – aus der Zeit zwischen 850 und 1000 n. Chr. Eines war ein kleines Langhaus, in dem die Menschen lebten, und das andere war ein Grubenhaus mit abgesenktem Fußboden, das wahrscheinlich den Frauen als Raum zum Weben, Spinnen und Baden diente. Es ist durchaus möglich, dass sich auf dem Gelände noch weitere Gebäude befanden, und auch der Abfallhaufen wurde noch nicht gefunden. Vielleicht erfahren wir in Zukunft noch mehr darüber, wie die Stätte aussah!

In den Häusern wurden nicht viele Gegenstände gefunden, nur ein paar Nägel, Webgewichte, Wetzsteine und ein zerbrochener Spinnwirtel. Doch selbst diese wenigen Fundstücke zeigen uns, welche Arbeiten auf dem Bauernhof erledigt wurden, wie zum Beispiel die Herstellung eigener Stoffe aus Wolle und Pflanzenfasern und das Schärfen der landwirtschaftlichen Geräte.

Ein interessanter Fund waren Überreste von Eisenerzschmelzungen, die darauf schließen lassen, dass die Bauern ihr eigenes Metall aus den Vorkommen im Tal produzierten.

Auch das Land selbst war damals ganz anders:

Das Gebiet, auf dem Eiríksstaðir heute liegt, war von einem Birkenwald bedeckt, der den Bewohnern Bau- und Brennmaterial lieferte.

Das Haus wurde mit nachgebauten Werkzeugen aus der Siedlungszeit erbaut, die anhand archäologischer Funde und experimenteller archäologischer Techniken rekonstruiert wurden. Die Schnitzereien und Verzierungen basieren auf Vorlagen aus derselben Zeit. Für die Innenausstattung wurden Holzvertäfelungen verwendet, und auf den Dachsparren befindet sich eine Schicht aus Zweigen und kleineren Ästen, die mit drei Schichten dünner Grassoden bedeckt ist und so das Dach bildet.
Die Grassodenwände sind wie folgt geschichtet: Eine Reihe diagonal verlegter Grassoden, gefolgt von einer Reihe dünner Soden, die eine Art Band bilden, dann die nächste Schicht diagonal in die entgegengesetzte Richtung und so weiter. Diese Methode wird Klambra og Strengur genannt.

Zu den archäologischen Ausgrabungsberichten:

Ausgrabungsbericht 1998

Ausgrabungsbericht 1997

Kontakt
eiriksstadir@eiriksstadir.is

Tel: +354 8997111

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Adresse
Eiríksstaðir Museum
Haukadal

371 Búðardal

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